Talamanca-Gebirge und Nationalpark La Amistad
Das Talamanca-Gebirge sowie der Nationalpark La Amistad in Costa Rica kann eine außergewöhnliche Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten vorweisen. Das Schutzgebiet gehört daher zum UNESCO Welterbe.
Das UNESCO Welterbe Costa Rica Talamanca-Gebirge und Nationalpark La Amistad erstreckt sich über ca. 800.000 Hektar zwischen den Hügeln und Bergen des zentral gelegenen Talamanca-Gebirges im Süden des Landes. Von Meeresniveau bis hin zu 3.000 Metern Höhe konnten sich hier zahlreiche Vegetations- und Biosysteme herausbilden und eine einzigartige Vielfalt von Flora und Fauna ist hier zu beobachten. 1979 wurde von der Regierung beschlossen, ein Naturschutzgebiet einzurichten, welches das Talamanca-Gebirge sowie den Nationalpark La Amistad umfasst. 1990 wurde dieses in die Liste der Welterbestätten der UNESCO aufgenommen.
Das Talamanca-Gebirge ist das höchste nicht-vulkanische Gebirge Mittelamerikas. Durch spätere Erosionen, bedingt durch starke Regenfälle, ist eine zerklüftete Topographie entstanden. Dies ist besonders deutlich in dem Schutzgebiet zu sehen: Ein Großteil dieses Naturreservats wird durch einen tropischen Regenwald bedeckt, welcher hier bereits seit 25.000 Jahren wächst und weite Teile des Tieflandes bedeckt. Ab ca. 3.000 Metern sind Nebelwälder zu finden, ebenso wie subalpine Paramo-Gebiete mit Gräsern und Sträuchern. Auch Landschaften mit immergrünen Eichen, Seen und Mooren haben sich in diesem Gebiet im Laufe der Zeit herausgebildet.
Dank dieser topografischen wie auch klimatischen Unterschiede kann der Park mit einer außergewöhnlichen Vielfalt an Flora und Fauna aufwarten. Dies wird auch durch die geografische Lage bedingt, da das Gebiet an der Schnittstelle von nördlichem und südlichem Kontinent liegt. Archäologen vermuten, dass hier bereits vor Jahrtausenden Menschen siedelten. Heute sind in den Reservaten ungefähr 10.000 Ureinwohner zu finden, sie gehören zu den Stämmen der Guaymi, Teribe, Bribri und Cabecar.
Das Talamanca-Gebirge verfügt mit dem Cerro Chirripo (3820 m hoch) und dem Kamuk Berg (3549 m hoch) über die höchsten Berge in Costa Rica. Hier dominiert der tropische Regenwald, doch auch Nebel- und Eichenwälder sowie Moore oder Seen, die bereits in der Eiszeit entstanden, sind hier zu finden. In dieser Gegend ist es sehr feucht und dies begünstigt auch den Artenreichtum, der hier anzutreffen ist – unter ihnen auch zahlreiche gefährdete Arten. Hier ist der ideale Lebensraum für Raubkatzen wie den Jaguar, das Ozelot oder den Puma sowie für Primaten wie beispielsweise den Brüllaffen oder den Klammeraffen, um nur wenige zu nennen. Zahlreiche weitere Säugetierarten wie der Ameisenbär, das Faultier oder die Bergziege sind hier außerdem zu beobachten. Hier findet sich im Übrigen auch die größte und wichtigste Konzentration von Tapiren in Costa Rica. Insgesamt wurden bislang ca. 140 Säugetierarten gezählt. Zudem leben hier ca. 29 Reptilienarten sowie rund 45 Amphibienarten. Auch bei den Vogelarten kann das UNESCO Welterbe Costa Rica Talamanca-Gebirge und Nationalpark La Amistad eine große Vielfalt aufweisen: Aras, Quetzale, Kolibris, Tukane und Soore leben hier, um nur eine Auswahl zu nennen. Schätzungsweise leben hier über 450 Vogelarten, rund die Hälfte sind dabei endemisch und in dieser Anzahl nur hier anzutreffen. Darüber hinaus leben hier ca. 2.750 verschiedene Insektenarten unter ihnen eine große Schmetterlingspopulation.